Ganz In I

Hintergrundinformationen

Der Ganztag hat bereits in den 1970er Jahren in seiner gebundenen Form einen festen Platz im Schulwesen Nordrhein-Westfalens gefunden. Waren es im Schuljahr 1970/71 noch 78 allgemeinbildende Schulen mit einem gebundenen Ganztagsangebot, stieg die Zahl kontinuierlich auf 1855 im Schuljahr 2012/13. Die Zahl der Gymnasien mit gebundenem Ganztagsangebot ist von 27 im Schuljahr 2007/08 auf 155 im Schuljahr 2012/13 gewachsen.

Seit ihrem Amtsantritt im Jahr 2010 baut die Landesregierung Ganztagsangebote und Ganztagsschulen verstärkt aus. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen mehr Bildungschancen und höhere Bildungsabschlüsse zu ermöglichen und Eltern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu erleichtern. So lässt sich ein deutlicher Anstieg der gebundenen Ganztagsangebote über alle Schulformen hinweg beobachten. In NRW führen mittlerweile 41.8 Prozent (2014) der Grundschulabgängerinnen und -abgänger ihren Bildungsweg auf einem Gymnasium fort. Die Organisationsform des Ganztags ermöglicht hierbei eine verbesserte Erfüllung des Bildungsauftrags von Gymnasien: Schülerinnen und Schüler mit besonderen Begabungspotentialen sollen ohne Rücksicht auf soziokulturelle Merkmale zu Leistungsträgern der Gesellschaft ausgebildet und zu erzogen werden. Im Sinne von Chancengleichheit besteht für die Gymnasien dahingehend Handlungsbedarf, dass begabte Schülerinnen und Schüler aus Familien mit vergleichsweise geringen bildungsförderlichen Bedingungen verstärkt aufgenommen werden sollen. Das heißt, es soll der Bildungserfolg von der Herkunft entkoppelt werden. Das Ganztagsgymnasium bietet durch systematische und bedarfsgerechte Förderung die Chance, mehr begabte Schülerinnen und Schüler zum Abitur zu führen.